Es ist an der Zeit, einen genaueren Blick in unsere Badezimmer zu werfen. Während wir uns auf die tägliche Hygiene und Pflege konzentrieren, übersehen wir oft die stillen Begleiter unserer Routinen: Plastikverpackungen und -inhaltsstoffe. Von der Zahnpastatube bis zur Shampooflasche hat sich Kunststoff als praktisches, weil wasserfestes und bruchsicheres, Material etabliert. Doch diese Bequemlichkeit hat ihren Preis. Jährlich fallen weltweit Millionen Tonnen Plastikmüll an, und ein nicht unerheblicher Teil davon stammt aus unseren Badezimmern.
Die Kosmetikindustrie allein produziert global schätzungsweise über 120 Milliarden Verpackungseinheiten pro Jahr, von denen ein Großteil nicht recycelt wird. Viele dieser Produkte sind für den einmaligen Gebrauch konzipiert und tragen zu einem wachsenden Umweltproblem bei. Darüber hinaus enthalten zahlreiche konventionelle Kosmetika Mikroplastik, winzige Kunststoffpartikel, die über das Abwasser in unsere Ökosysteme gelangen. Diese Partikel können von Kläranlagen oft nicht vollständig herausgefiltert werden und reichern sich in Gewässern und Böden an.
Die gute Nachricht ist, dass ein Wandel möglich ist. Es gibt eine wachsende Bewegung hin zu einem bewussteren Konsum und einer nachhaltigeren Lebensweise, die auch vor der Badezimmertür nicht Halt macht. Eine Fülle von innovativen und zugleich traditionsbewussten Alternativen ermöglicht es, die tägliche Pflegeroutine umweltfreundlicher und gesünder zu gestalten. Der Umstieg auf plastikfreie Produkte ist nicht nur ein Beitrag zum Umweltschutz, sondern kann auch eine Bereicherung für die eigene Gesundheitsvorsorge sein. Naturkosmetik, die oft in plastikfreien Verpackungen angeboten wird, setzt auf natürliche Inhaltsstoffe und verzichtet auf synthetische Zusätze, die die Haut reizen können. Es geht darum, Gewohnheiten zu hinterfragen und schrittweise nachhaltigere Entscheidungen zu treffen, die sowohl dem Planeten als auch dem eigenen Körper zugutekommen.
Die unsichtbare Flut: Plastik in konventioneller Kosmetik
In vielen herkömmlichen Kosmetik- und Pflegeprodukten ist Plastik nicht nur auf die Verpackung beschränkt. Sogenanntes primäres Mikroplastik, also feste Kunststoffpartikel, die kleiner als fünf Millimeter sind, wird bewusst als Inhaltsstoff eingesetzt. Diese winzigen Partikel, oft aus Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP), dienen beispielsweise als Schleifmittel in Peelings und Zahnpasta, als Füllstoff oder zur Beeinflussung der Konsistenz von Cremes und Lotionen. Gelangen diese Produkte ins Abwasser, können die Partikel von Kläranlagen nur unzureichend gefiltert werden und enden so in unseren Flüssen und Meeren. Neben diesem primären Mikroplastik gibt es auch sekundäres Mikroplastik, das durch den Zerfall größerer Kunststoffteile oder den Abrieb von synthetischer Kleidung beim Waschen entsteht.
Die Folgen für die Umwelt sind gravierend. Meereslebewesen verwechseln die Partikel mit Nahrung, was zu inneren Verletzungen und zum Tod führen kann. Zudem haben Mikroplastikpartikel die Eigenschaft, Schadstoffe aus der Umgebung wie Pestizide oder Weichmacher an sich zu binden. Nehmen Tiere diese Partikel auf, gelangen die angereicherten Giftstoffe in die Nahrungskette und letztendlich auch auf unseren Tellern. Die Europäische Union hat die Gefahr erkannt und arbeitet an Beschränkungen für bewusst zugesetztes Mikroplastik im Rahmen der REACH-Verordnung, doch die Umsetzung ist ein langwieriger Prozess.
Neben festem Mikroplastik werden in der Kosmetikindustrie auch flüssige, wachs- oder gelartige synthetische Polymere verwendet. Diese Stoffe, wie zum Beispiel Acrylate Copolymere, sind oft schwer biologisch abbaubar und ihre langfristigen Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit sind noch nicht vollständig erforscht. Sie dienen unter anderem als Filmbildner in Haarsprays, zur Viskositätsregulierung in Shampoos oder als Bindemittel in Make-up. Die Entscheidung für plastikfreie Alternativen bedeutet also nicht nur, Verpackungsmüll zu reduzieren, sondern auch, einen Beitrag zur Verringerung der „unsichtbaren“ Plastikbelastung unserer Gewässer zu leisten.
Ein sauberer Start in den Tag: Plastikfreie Zahnpflege
Die tägliche Zahnhygiene ist ein Bereich, in dem traditionell viel Plastikmüll anfällt. Von der Zahnbürste über die Zahnpastatube bis hin zur Zahnseide – Kunststoff ist allgegenwärtig. Doch es gibt mittlerweile eine breite Palette an nachhaltigen Alternativen, die eine ebenso gründliche Reinigung ermöglichen, ohne die Umwelt zu belasten.
Die Zahnbürste: Vom Plastik zum nachwachsenden Rohstoff
Die wohl bekannteste Alternative zur herkömmlichen Plastikzahnbürste ist die Bambuszahnbürste. Bambus ist ein schnell nachwachsender Rohstoff, der von Natur aus antibakterielle Eigenschaften besitzt. Der Griff ist biologisch abbaubar und kann nach dem Gebrauch kompostiert werden. Einzig die Borsten stellen eine kleine Herausforderung dar. Meist bestehen sie aus Nylon-6, einem Kunststoff, der nicht kompostierbar ist. Es gibt jedoch Hersteller, die Borsten aus biobasiertem Kunststoff auf Basis von Rizinusöl verwenden, was eine Verbesserung darstellt. Unabhängig vom Material ist es wichtig, vor der Kompostierung des Griffs den Bürstenkopf abzubrechen und im Restmüll zu entsorgen.
Eine weitere Möglichkeit sind Zahnbürsten aus Holz von heimischen Bäumen wie Buche. Diese sind ebenfalls eine ökologisch sinnvolle Wahl. Zudem gibt es Modelle mit Wechselköpfen. Hier wird nur der Bürstenkopf ausgetauscht, während der Griff weiterverwendet wird, was ebenfalls zu einer erheblichen Müllreduktion führt.
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Zahnpasta ohne Tube: Feste und pulverisierte Alternativen
Die klassische Zahnpastatube ist ein Verbundmaterial aus verschiedenen Kunststoffschichten und Aluminium, was das Recycling erschwert. Eine hervorragende plastikfreie Alternative sind Zahnputztabletten. Diese werden einfach im Mund zerkaut, bis ein feiner Schaum entsteht, mit dem dann wie gewohnt die Zähne geputzt werden. Sie werden meist in wiederverwendbaren Gläsern oder kompostierbaren Papiertüten angeboten. Ein wichtiger Aspekt bei der Wahl ist der Fluoridgehalt. Fluorid ist entscheidend für die Kariesprophylaxe. Es gibt Zahnputztabletten sowohl mit als auch ohne Fluorid, sodass jeder die für sich passende Variante wählen kann.
Zahnpulver ist eine weitere Option. Es wird auf die feuchte Zahnbürste aufgetragen und reinigt die Zähne ebenfalls effektiv. Auch hier sind die Verpackungen in der Regel aus Glas oder Metall. Für unterwegs oder auf Reisen bieten sich auch feste Zahnpasta am Stiel an, die wie ein Eis am Stiel verwendet werden.
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Zahnzwischenraumreinigung ohne Plastik
Für die so wichtige Reinigung der Zahnzwischenräume gibt es ebenfalls nachhaltige Lösungen. Zahnseide ist mittlerweile aus Materialien wie Seide oder Maisstärke erhältlich, die oft mit pflanzlichem Wachs beschichtet sind. Diese sind biologisch abbaubar und werden in kleinen Glas- oder Metallspendern mit Abreißkante angeboten, die nachfüllbar sind. Eine weitere Alternative ist vegane Zahnseide aus Rizinusöl.
Für größere Zahnzwischenräume eignen sich Interdentalbürsten mit Bambusgriff oder mit einem System, bei dem nur die kleinen Bürstenköpfe ausgetauscht werden müssen.
Glänzendes Haar ohne Plastikflasche: Feste Haarpflege
Shampoo- und Spülungsflaschen gehören zu den größten Verursachern von Plastikmüll im Badezimmer. Eine einfache und effektive Lösung für dieses Problem ist der Umstieg auf feste Haarpflegeprodukte.
Festes Shampoo und Conditioner: Konzentrierte Pflegekraft
Festes Shampoo, auch Shampoo-Bar genannt, sieht aus wie ein Stück Seife, ist aber in seiner Zusammensetzung einem flüssigen Shampoo sehr ähnlich. Es wird entweder in den nassen Händen aufgeschäumt oder direkt über das nasse Haar gerieben. Der entstehende Schaum wird dann wie gewohnt in die Kopfhaut einmassiert und ausgespült.
Die Vorteile von festem Shampoo sind vielfältig:
- Ergiebigkeit: Ein Shampoo-Bar ersetzt je nach Haarlänge und Anwendungshäufigkeit etwa zwei bis drei Flaschen flüssiges Shampoo.
- Verpackung: Sie werden meist in Papier oder Karton verpackt oder sogar ganz unverpackt angeboten.
- Reisefreundlichkeit: Feste Produkte können im Handgepäck mitgenommen werden und laufen nicht aus.
- Inhaltsstoffe: Viele feste Shampoos basieren auf natürlichen Inhaltsstoffen und verzichten auf Silikone, Parabene und Sulfate.
Ergänzend dazu gibt es auch festen Conditioner. Dieser wird nach der Haarwäsche in die Längen und Spitzen eingearbeitet, um das Haar zu pflegen und die Kämmbarkeit zu verbessern. Die Anwendung ist ähnlich wie beim festen Shampoo: einfach über das nasse Haar streichen, kurz einwirken lassen und ausspülen.
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Haarseife: Die traditionelle Alternative
Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von Haarseife. Im Gegensatz zu festem Shampoo, das auf synthetischen Tensiden basiert, besteht Haarseife aus verseiften Ölen und Fetten. Die Umstellung von Shampoo auf Haarseife kann eine gewisse Eingewöhnungszeit für das Haar und die Kopfhaut erfordern. In dieser Zeit kann es sein, dass sich das Haar zunächst etwas stumpf oder strähnig anfühlt.
Nach der Wäsche mit Haarseife ist oft eine saure Rinse empfehlenswert. Dabei wird ein Esslöffel Apfelessig oder Zitronensaft mit einem Liter kaltem Wasser gemischt und als letzte Spülung über das Haar gegeben. Dies schließt die Schuppenschicht des Haares, entfernt eventuelle Kalkseifenrückstände und sorgt für Glanz.
Eigenschaft | Festes Shampoo (Shampoo-Bar) | Haarseife |
---|---|---|
Herstellung | Basiert auf (oft milden, pflanzlichen) Tensiden, ähnlich wie flüssiges Shampoo. | Entsteht durch Verseifung von Ölen und Fetten mit einer Lauge. |
pH-Wert | Meist im leicht sauren bis neutralen Bereich, angepasst an den pH-Wert von Haut und Haar. | Alkalisch (basisch), was die Schuppenschicht des Haares aufrauen kann. |
Anwendung | Aufschäumen und in die Haare einmassieren. Eine saure Rinse ist in der Regel nicht notwendig. | Aufschäumen und in die Haare einmassieren. Eine saure Rinse (z.B. mit Apfelessig) wird oft empfohlen, um Kalkseife zu entfernen und den pH-Wert auszugleichen. |
Umstellung | In der Regel unkompliziert, da die Wirkweise der von flüssigem Shampoo ähnelt. | Kann eine Umstellungsphase von mehreren Wochen erfordern, in der sich das Haar an die neue Pflege gewöhnen muss. |
Eignung für Wasserhärte | Funktioniert in der Regel gut bei jeder Wasserhärte. | Bei sehr hartem (kalkhaltigem) Wasser kann es zur Bildung von Kalkseife kommen, die das Haar stumpf und schwer kämmbar macht. |
Inhaltsstoffe | Oft angereichert mit pflegenden Ölen, Buttern, Kräuterextrakten und Tonerde. | Besteht aus verseiften Ölen (z.B. Olivenöl, Kokosöl) und oft einem Überschuss an unverseiften Ölen zur Rückfettung. |
Haarstyling ohne Plastik
Auch im Bereich Haarstyling gibt es nachhaltige Alternativen zu Haarspraydosen, Geltuben und Schaumfestigern. Pflanzliche Haaröle wie Argan-, Jojoba- oder Brokkolisamenöl, abgefüllt in Glasflaschen mit Pipette, bändigen Frizz und pflegen die Spitzen. Für leichten Halt und Volumen lässt sich ein Leinsamengel einfach selbst herstellen, indem Leinsamen in Wasser aufgekocht werden. Dieses natürliche Gel wird im Kühlschrank aufbewahrt. Für stärkeren Halt gibt es Styling-Pasten oder Haarwachs auf Basis von pflanzlichen Wachsen und Ölen, die in Metalldosen oder Glastiegeln angeboten werden. Selbst Trockenshampoo ist als Pulver in Streuern aus Pappe oder Glas erhältlich und basiert auf natürlichen Stärken und Tonerde, die überschüssiges Fett absorbieren.
Körperpflege von Kopf bis Fuß: Nachhaltige Alternativen für die Haut
Auch bei der Körperpflege lässt sich Plastikmüll leicht vermeiden. Feste Produkte und durchdachte Verpackungskonzepte bieten hier zahlreiche Möglichkeiten.
Duschgel und Körperlotion in fester Form
Ähnlich wie beim Shampoo gibt es auch für die Körperreinigung feste Duschgele oder einfach klassische Seifenstücke. Hochwertige Naturseifen reinigen die Haut sanft, ohne sie auszutrocknen, da sie oft rückfettende Eigenschaften durch einen Überschuss an pflegenden Ölen besitzen. Für die Aufbewahrung eignen sich Seifenschalen mit Abtropffunktion oder Seifensäckchen, in denen auch kleine Seifenreste noch aufgebraucht werden können.
Für die Pflege nach der Dusche gibt es feste Körperbutter oder Lotion-Bars. Diese schmelzen durch die Körperwärme leicht an und lassen sich so einfach auf der Haut verteilen. Sie sind sehr reichhaltig und spenden langanhaltende Feuchtigkeit.
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Deodorants ohne Plastikverpackung
Herkömmliche Deosprays und -roller verursachen nicht nur Plastikmüll, sondern enthalten oft auch Aluminiumsalze und andere bedenkliche Inhaltsstoffe. Eine umweltfreundliche und hautfreundliche Alternative sind Deocremes. Sie werden meist in Glastiegeln oder Metalldosen angeboten und mit den Fingern auf die Achseln aufgetragen. Ihre Wirkung basiert oft auf natürlichen Inhaltsstoffen wie Natron, das geruchsbildende Bakterien neutralisiert, und pflegenden Komponenten wie Sheabutter und Kokosöl.
Feste Deos in Stiftform, verpackt in Pappe, sind eine weitere praktische Option. Sie sind einfach in der Anwendung und ideal für unterwegs.
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Gesichtspflege: Sanfte und nachhaltige Reinigung
Die Gesichtshaut hat besondere Bedürfnisse und auch hierfür gibt es eine Vielzahl plastikfreier Produkte. Statt flüssiger Waschlotionen in Plastikspendern bieten sich feste Gesichtsreiniger an. Diese sind speziell auf den pH-Wert der Gesichtshaut abgestimmt und enthalten oft milde Tenside und pflegende Zusätze wie Heilerde oder Aktivkohle. Zum Abschminken eignen sich Reinigungsöle in Glasflaschen, die selbst wasserfestes Make-up sanft entfernen, oder wiederverwendbare Abschminkpads aus Baumwolle oder Bambusviskose, die waschbar sind. Der Konjac-Schwamm, hergestellt aus der Wurzel der Konjac-Pflanze, ist eine weitere hervorragende Option. Er reinigt porentief, peelt sanft und ist zu 100 % biologisch abbaubar. Für die anschließende Pflege gibt es Gesichtscremes und Seren in Glastiegeln und -flakons.
Peeling ohne Mikroplastik
Auf Körperpeelings mit Mikroplastik kann und sollte gänzlich verzichtet werden. Natürliche Alternativen erzielen den gleichen Effekt auf sanfte Weise.
- Luffa-Schwämme: Getrocknete Gurkengewächse, die die Haut sanft peelen.
- Meersalz oder Zucker: Gemischt mit einem hochwertigen Pflanzenöl (z.B. Oliven- oder Mandelöl) ergibt sich ein wirksames und pflegendes DIY-Peeling.
- Kaffeesatz: Belebt die Haut und fördert die Durchblutung.
- Peelingseifen: Enthalten natürliche Schleifpartikel wie Mohn, Haferflocken oder Heilerde.
Eine glatte Sache: Plastikfreie Rasur und Haarentfernung
Die Nassrasur ist ein weiterer Bereich, in dem sich Unmengen an Plastikmüll ansammeln, vor allem durch Einwegrasierer und die auswechselbaren Klingenköpfe von Systemrasierern.
Der Rasierhobel: Ein Klassiker neu entdeckt
Der Rasierhobel ist eine langlebige und stilvolle Alternative. Er besteht in der Regel komplett aus Metall (meist Edelstahl) und ist somit eine Anschaffung fürs Leben. Ausgetauscht werden nur die Rasierklingen, die aus reinem Metall bestehen und recycelt werden können. Die Klingen sind zudem deutlich günstiger als die Klingenköpfe von Systemrasierern, sodass sich die anfänglich höhere Investition in den Hobel schnell amortisiert. Die Handhabung erfordert anfangs etwas Übung, da der Hobel ohne Druck über die Haut geführt wird, aber mit der Zeit gelingt eine ebenso gründliche und sanfte Rasur. Zur Hautberuhigung nach der Rasur eignet sich ein Alaunstein, ein natürliches Mineral, das blutstillend und desinfizierend wirkt.
Rasierseife statt Rasierschaum aus der Dose
Statt Rasierschaum aus der Aluminiumdose, die oft einen Plastikdeckel hat, kann Rasierseife verwendet werden. Diese wird mit einem Rasierpinsel in einer kleinen Schale zu einem cremigen Schaum aufgeschlagen. Rasierseifen sind sehr ergiebig und pflegen die Haut bereits während der Rasur. Für den Pinsel gibt es vegane Alternativen mit synthetischen Borsten, die den Tierhaarborsten in nichts nachstehen.
Für diejenigen, die es eilig haben, bieten sich auch feste Rasierstücke an, die direkt auf der feuchten Haut aufgeschäumt werden.
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Nachhaltige Monatshygiene: Alternativen zu Tampons und Binden
Herkömmliche Periodenprodukte wie Tampons und Binden verursachen im Laufe eines Lebens einen beachtlichen Müllberg. Viele dieser Produkte enthalten zudem Kunststoffe, nicht nur in der Verpackung, sondern auch im Produkt selbst, was ihre biologische Abbaubarkeit verhindert. Glücklicherweise gibt es eine wachsende Auswahl an wiederverwendbaren und umweltfreundlicheren Alternativen.
Wiederverwendbare Optionen
- Menstruationstasse: Ein kleiner, flexibler Becher aus medizinischem Silikon, TPE (thermoplastische Elastomere) oder Naturkautschuk. Sie wird in die Vagina eingeführt, wo sie das Blut auffängt, statt es aufzusaugen. Je nach Blutungsstärke kann sie bis zu 12 Stunden getragen werden, bevor sie entleert, ausgespült und wieder eingesetzt wird. Die richtige Reinigung ist entscheidend für eine lange und hygienische Nutzung. Während der Periode genügt das Ausspülen mit Wasser. Nach der Periode sollte die Tasse für einige Minuten in kochendem Wasser sterilisiert werden, bevor sie im mitgelieferten Baumwollsäckchen bis zum nächsten Einsatz aufbewahrt wird. Bei richtiger Pflege kann eine Menstruationstasse viele Jahre lang verwendet werden.
- Stoffbinden und -slipeinlagen: Aus Baumwolle (oft in Bio-Qualität) gefertigt, sind sie waschbar und wiederverwendbar. Sie werden wie Einwegbinden im Slip befestigt, meist mit einem Druckknopf an den Flügeln. Nach dem Gebrauch werden sie kalt ausgespült, um Blutflecken zu vermeiden, und dann bei 60°C in der Waschmaschine gewaschen.
- Periodenunterwäsche: Sieht aus und fühlt sich an wie normale Unterwäsche, hat aber eine integrierte Saugschicht, die das Blut aufnimmt und sicher einschließt. Je nach Saugstärke kann sie allein oder als zusätzlicher Schutz getragen werden. Auch sie wird nach dem Tragen kalt ausgespült und dann gewaschen.
- Menstruationsschwämmchen: Kleine Naturschwämme, die wie ein Tampon verwendet werden. Sie sind sehr weich und passen sich dem Körper an. Zur Reinigung werden sie ausgewaschen und können dann wiederverwendet werden.
Umweltfreundlichere Einwegprodukte
Für diejenigen, die wiederverwendbare Produkte nicht nutzen möchten, gibt es auch bessere Einweg-Alternativen. Bio-Tampons, -Binden und -Slipeinlagen bestehen aus 100% zertifizierter Bio-Baumwolle und verzichten auf Plastikfolien, synthetische Saugkerne und Duftstoffe. Ihre Verpackungen sind oft ebenfalls aus Pappe oder kompostierbarer Folie. Sie sind zwar immer noch Einwegprodukte, aber deutlich umwelt- und gesundheitsfreundlicher als ihre konventionellen Gegenstücke.
Nützliche Helfer: Nachhaltige Accessoires im Badezimmer
Ein plastikfreies Badezimmer endet nicht bei den Pflegeprodukten. Viele alltägliche Helfer und Accessoires lassen sich ebenfalls leicht durch nachhaltige Varianten ersetzen.
Wattestäbchen und Wattepads
Konventionelle Wattestäbchen haben oft einen Plastikschaft. Eine einfache Umstellung sind Wattestäbchen aus Bambus oder Pappe mit Baumwollspitzen. Diese sind vollständig biologisch abbaubar. Eine noch müllfreiere Alternative sind wiederverwendbare Wattestäbchen aus medizinischem Silikon, die nach Gebrauch einfach mit Wasser und Seife gereinigt werden können.
Einweg-Wattepads zum Abschminken oder Auftragen von Gesichtswasser lassen sich durch waschbare Pads aus Bio-Baumwolle, Hanf oder Bambusviskose ersetzen. Diese werden nach der Benutzung in einem kleinen Wäschenetz gesammelt und mit der normalen Wäsche gewaschen.
Kämme und Bürsten
Haarbürsten und Kämme aus Plastik können durch langlebige Alternativen aus Holz oder Bambus ersetzt werden. Holzkämme mit breiten Zinken entwirren das Haar besonders schonend. Haarbürsten mit Holzstiften und einem Kissen aus Naturkautschuk massieren die Kopfhaut angenehm und können helfen, das natürliche Sebum vom Ansatz bis in die Spitzen zu verteilen, was das Haar auf natürliche Weise pflegt.
Der Umstieg auf ein plastikfreies Badezimmer ist ein Prozess, der nicht über Nacht geschehen muss. Jeder kleine Schritt zählt und trägt dazu bei, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern und die Belastung unserer Umwelt durch Plastik zu reduzieren. Es empfiehlt sich, aufgebrauchte Produkte nach und nach durch nachhaltige Alternativen zu ersetzen. So kann man seine Gewohnheiten langsam und bewusst umstellen, ohne sich überfordert zu fühlen.
Dieser Wandel bietet nicht nur ökologische Vorteile, sondern führt oft auch zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit den Inhaltsstoffen von Pflegeprodukten und einer Hinwendung zu natürlicheren, oft hautfreundlicheren Formulierungen. Letztendlich ist die Entscheidung für ein plastikfreies Badezimmer eine bewusste Entscheidung für mehr Achtsamkeit, eine Investition in die eigene Gesundheit und ein wertvoller Beitrag für die Zukunft unseres Planeten.