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Pilates: Das sanfte Training für eine starke Körpermitte

Was ist Pilates?

Pilates hat sich in den letzten Jahrzehnten von einem Geheimtipp für Tänzer und Athleten zu einer weltweit anerkannten und geschätzten Trainingsmethode entwickelt. Es ist ein ganzheitliches Körpertraining, das auf einzigartige Weise Kraft, Flexibilität und Körperbewusstsein miteinander verbindet. Im Zentrum der Methode steht die Kräftigung der tiefen Rumpfmuskulatur, des sogenannten Powerhouses.

Doch Pilates ist weit mehr als nur ein Bauch-Beine-Po-Training. Es ist eine Methode, die Körper und Geist in Einklang bringt und zu einer verbesserten Haltung, mehr Beweglichkeit und einem gesteigerten Wohlbefinden führen kann. Die sanften und kontrollierten Bewegungen schonen die Gelenke und machen Pilates zu einer idealen Trainingsform für Menschen jeden Alters und Fitnesslevels, die nach einem intelligenten Weg suchen, ihren Körper nachhaltig zu stärken und zu formen.

Pilates: Die Methode im Überblick POWERHOUSE (Körpermitte) Körperliche Säulen Kraft & Stabilität Stärkt die tiefe Rumpfmuskulatur. Haltung & Aufrichtung Verbessert die Ausrichtung der Wirbelsäule. Flexibilität & Mobilität Erhöht die Beweglichkeit der Gelenke. Geistige Prinzipien Kontrollierte Atmung Verbindet Bewegung mit dem Atemfluss. Konzentration & Fokus Schafft eine starke Körper-Geist-Verbindung. Präzision & Kontrolle Jede Bewegung wird bewusst ausgeführt. Für Jeden Geeignet Anpassbar für jedes Alter & jedes Fitnesslevel. Trainingsarten Matte Geräte Training mit Eigenwicht oder an Spezialgeräten. Hauptmotivation ~45% trainieren primär für eine kräftigere Körpermitte.

Die Erfindung von Pilates: Eine Reise zu den Anfängen

Die Geschichte von Pilates ist untrennbar mit dem Leben seines Gründers, Joseph Hubertus Pilates, verbunden. Geboren 1883 in Mönchengladbach, war er ein kränkliches Kind, das unter Asthma, Rachitis und rheumatischem Fieber litt. Doch anstatt sich seinem Schicksal zu ergeben, entwickelte er einen eisernen Willen und widmete sein Leben dem Studium des menschlichen Körpers und der Bewegung. Er verschlang Bücher über Anatomie und Bewegungslehre und praktizierte verschiedenste Disziplinen, um seinen eigenen Körper zu stählen. Er beschäftigte sich intensiv mit westlichen und östlichen Trainingsmethoden wie Yoga, Zen-Meditation, Turnen, Tauchen, Skifahren und Kampfsport. Aus diesem breiten Wissensspektrum und seinen eigenen Erfahrungen schuf er eine einzigartige Trainingsmethode, die er zunächst „Contrology“ nannte – die Kunst der Kontrolle über den eigenen Körper. Sein Ziel war die Schaffung eines perfekten Gleichgewichts zwischen Körper und Geist.

Während des Ersten Weltkriegs wurde er als deutscher Staatsbürger in England interniert, zunächst in Lancaster und später auf der Isle of Man. In dieser Zeit begann er, seine Methode an Mitgefangene zu unterrichten. Er nutzte die Zeit im Lager, um sein System zu verfeinern und entwickelte erste Trainingsgeräte aus den Federn von Krankenhausbetten. Diese improvisierten Apparate ermöglichten es auch bettlägerigen Patienten, ihre Muskulatur zu kräftigen und ihre Beweglichkeit zu erhalten, indem sie gegen den Widerstand der Federn arbeiteten. Es wird berichtet, dass keiner seiner Mitinsassen der großen Grippeepidemie von 1918 zum Opfer fiel, was Pilates auf die gute körperliche Verfassung durch sein Training zurückführte.

Nach dem Krieg kehrte Pilates nach Deutschland zurück und arbeitete unter anderem mit der Hamburger Polizei im Bereich des Selbstverteidigungstrainings und mit prominenten Tänzern wie Rudolf von Laban zusammen. Als er jedoch gedrängt wurde, das neue deutsche Heer auszubilden, entschied er sich zur Auswanderung. Im Jahr 1926 emigrierte er in die USA und eröffnete gemeinsam mit seiner späteren Frau Clara, einer Krankenschwester, in New York sein erstes Studio. Schnell wurde sein Training in der Tanzszene populär. Berühmte Tänzer und Choreografen wie George Balanchine und Martha Graham schätzten die Methode, da sie ihnen half, ihre Körper zu stärken, ihre Technik zu verfeinern, Verletzungen vorzubeugen und die Rehabilitation zu beschleunigen. Von New York aus verbreitete sich Pilates langsam aber stetig in die ganze Welt, zunächst durch seine Schüler, die „Elders“, die eigene Studios eröffneten und die Lehre weitergaben. Heute wird die Methode von Millionen von Menschen praktiziert und hat sich als effektives und gesundheitsförderndes Training etabliert.

Die Grundprinzipien: Das Fundament jeder Pilates-Übung

Das Herzstück der Pilates-Methode bilden sechs fundamentale Prinzipien, die bei jeder einzelnen Übung beachtet werden sollten. Sie sind der Schlüssel zu einem effektiven und sicheren Training und sorgen dafür, dass Pilates weit mehr ist als nur eine Abfolge von körperlichen Übungen. Sie sind die Philosophie, die hinter jeder Bewegung steht.

  • Zentrierung (Centering): Alle Bewegungen im Pilates gehen von der Körpermitte, dem sogenannten „Powerhouse“, aus. Dieses Kraftzentrum umfasst die tiefen Bauch-, Rücken- und Beckenbodenmuskeln. Vor jeder Übung wird das Powerhouse bewusst aktiviert. Diese Aktivierung stabilisiert den Rumpf, schützt die Wirbelsäule und sorgt dafür, dass die Kraft für die Bewegungen aus einem starken Zentrum kommt, anstatt aus den Gliedmaßen.
  • Kontrolle (Control): Der ursprüngliche Name der Methode, „Contrology“, verdeutlicht die Wichtigkeit dieses Prinzips. Jede Bewegung wird bewusst, langsam und kontrolliert ausgeführt. Es geht nicht darum, möglichst viele Wiederholungen zu schaffen, sondern die Übungen mit maximaler muskulärer Kontrolle und ohne Schwung durchzuführen. Diese Kontrolle verhindert ruckartige Bewegungen, minimiert das Verletzungsrisiko und stellt sicher, dass die richtigen Muskeln arbeiten.
  • Konzentration (Concentration): Pilates erfordert eine hohe geistige Konzentration. Die Aufmerksamkeit wird vollständig auf den eigenen Körper, die Atmung und die korrekte Ausführung jeder einzelnen Bewegung gelenkt. Diese geistige Fokussierung führt zu einer verbesserten Körperwahrnehmung (Propriozeption) und hilft dabei, den Alltag und ablenkende Gedanken für einen Moment auszublenden. Es ist eine Form der aktiven Meditation.
  • Präzision (Precision): Die exakte Ausführung der Übungen ist entscheidend für den Erfolg des Trainings. Jedes Detail, von der Position der Finger bis zur Ausrichtung der Wirbelsäule, ist wichtig. Es geht um Qualität, nicht um Quantität. Präzision sorgt dafür, dass die gewünschten Muskeln angesprochen, muskuläre Dysbalancen korrigiert und Fehlbelastungen vermieden werden.
  • Atmung (Breathing): Die Atmung spielt im Pilates eine zentrale und integrative Rolle. Joseph Pilates sagte: „Die Atmung ist der erste Akt des Lebens und der letzte.“ Sie unterstützt die Bewegungen, versorgt die Muskulatur mit Sauerstoff und fördert die Entspannung. Charakteristisch ist die tiefe und bewusste Flankenatmung, bei der sich der Brustkorb seitlich und nach hinten weitet, während die Bauchdecke flach bleibt. In der Regel wird bei der Anspannung oder dem anstrengenderen Teil der Bewegung ausgeatmet und bei der Entspannung oder Vorbereitung eingeatmet, um die Aktivierung des Powerhouses zu unterstützen.
  • Fluss (Flow): Die einzelnen Übungen werden nicht isoliert betrachtet, sondern in einem fließenden und harmonischen Rhythmus miteinander verbunden. Es entstehen geschmeidige, ökonomische Bewegungsabläufe, die an einen Tanz erinnern. Der Bewegungsfluss schult die Koordination und Ausdauer und verleiht dem Training eine dynamische und elegante Note, ohne dabei die Kontrolle und Präzision zu vernachlässigen.

Diese sechs Prinzipien sind untrennbar miteinander verwoben und bedingen sich gegenseitig. Nur durch ihr Zusammenspiel entfaltet Pilates seine volle, transformative Wirkung und wird zu einem ganzheitlichen Training für Körper und Geist.

Das Powerhouse: Mehr als nur ein Sixpack

Wenn im Pilates von der Körpermitte oder dem Powerhouse die Rede ist, ist damit weit mehr als nur die oberflächliche, sichtbare Bauchmuskulatur gemeint. Das Powerhouse ist ein komplexes System aus tief liegenden Muskeln, das den Rumpf wie ein dreidimensionales Korsett umschließt und stabilisiert. Es bildet das Fundament für eine gute Haltung und für alle kraftvollen und koordinierten Bewegungen des menschlichen Körpers. Die Aktivierung dieser tiefen Muskulatur ist das A und O des Pilates-Trainings.

Zum Powerhouse gehören vier wesentliche Muskelgruppen, die synergetisch zusammenarbeiten:

  • Der quere Bauchmuskel (Musculus transversus abdominis): Er ist der am tiefsten liegende Bauchmuskel und verläuft wie ein breiter Gürtel horizontal um die Taille. Seine Hauptaufgabe ist es, die Bauchorgane zu stützen und den Bauch nach innen zu ziehen, ähnlich dem Festziehen eines Korsetts. Dies erhöht den Innendruck im Bauchraum (intraabdomineller Druck) und stabilisiert die Lendenwirbelsäule von vorne.
  • Die Beckenbodenmuskulatur: Sie bildet den elastischen Abschluss des Beckens nach unten und besteht aus mehreren Muskelschichten. Sie stützt die inneren Organe, sichert die Kontinenz und spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufrichtung der Wirbelsäule. Im Pilates lernt man, den Beckenboden sanft zu aktivieren, was die Stabilität im Beckenbereich enorm verbessert.
  • Das Zwerchfell (Diaphragma): Es ist der wichtigste Atemmuskel und bildet das „Dach“ des Powerhouses, indem es den Brust- vom Bauchraum trennt. Durch die bewusste Pilates-Atmung wird das Zwerchfell in seiner vollen Amplitude genutzt, was nicht nur die Atemkapazität verbessert, sondern auch eine massierende Wirkung auf die inneren Organe hat und eng mit der Stabilisierungsfunktion des Rumpfes zusammenspielt.
  • Die kleinen, tiefen Rückenmuskeln (Musculi multifidi): Diese Muskeln verlaufen entlang der Wirbelsäule und verbinden die einzelnen Wirbel miteinander. Sie sind für die Feinjustierung und segmentale Stabilität der Wirbelsäule verantwortlich. Ein gezieltes Training dieser oft vernachlässigten Muskeln ist essenziell für einen gesunden und widerstandsfähigen Rücken.

Ein starkes Powerhouse hat zahlreiche positive Effekte auf den gesamten Körper. Es entlastet die Wirbelsäule, beugt Rückenschmerzen vor und verbessert die Haltung, indem es den Körper von innen aufrichtet. Eine stabile Körpermitte ist die Basis für eine effiziente Kraftübertragung vom Rumpf in die Arme und Beine. Davon profitieren nicht nur Sportler, sondern jeder im Alltag, sei es beim Heben von schweren Gegenständen, beim Tragen von Einkaufstaschen oder bei einfachen Tätigkeiten wie dem Gehen und Stehen. Pilates ist eine der effektivsten Methoden, um das Powerhouse gezielt zu trainieren und die tiefe Rumpfmuskulatur zu kräftigen, was zu einem Gefühl von Stärke, Stabilität und Leichtigkeit führt.

Die Muskeln des Powerhouse und ihre Hauptfunktionen
MuskelgruppeLageFunktion im Pilates
M. transversus abdominisTiefster Bauchmuskel (gürtelförmig)Stabilisiert die Lendenwirbelsäule, zieht die Bauchdecke nach innen
BeckenbodenmuskulaturUnterer Abschluss des BeckensStützt die Organe, richtet das Becken auf, stabilisiert von unten
Zwerchfell (Diaphragma)Zwischen Brust- und BauchraumHauptatemmuskel, stabilisiert den Rumpf von oben
Mm. multifidiTief an der WirbelsäuleSorgen für segmentale Stabilität der Wirbel, schützen die Bandscheiben

Vielfalt im Training: Pilates auf der Matte und an Geräten

Pilates kann sowohl auf der Matte als auch an speziell entwickelten Geräten praktiziert werden. Beide Trainingsformen haben ihre eigenen Vorzüge und ergänzen sich ideal, basieren aber auf denselben fundamentalen Prinzipien.

Mattentraining: Die Basis für jeden

Das Mattentraining (Matwork) ist die ursprünglichste und zugänglichste Form des Pilates. Es wird nur mit dem eigenen Körpergewicht und der Schwerkraft gearbeitet, gelegentlich ergänzt durch kleine Hilfsmittel (Props) wie den Pilates-Ring, Bälle, Bänder oder Faszienrollen. Die über 500 klassischen Übungen auf der Matte sind äußerst effektiv und fordern den gesamten Körper. Sie schulen Kraft, Flexibilität, Koordination und Körperwahrnehmung auf intensive Weise. Das Mattentraining eignet sich hervorragend für Einsteiger, da es die Grundlagen der Pilates-Methode vermittelt und ein tiefes Verständnis für die Aktivierung des Powerhouses schafft. Aber auch Fortgeschrittene finden im Mattentraining immer wieder neue Herausforderungen, da die Übungen in unzähligen Variationen und Schwierigkeitsgraden ausgeführt werden können und ein hohes Maß an Körperkontrolle erfordern.

Gerätetraining: Präzision und Unterstützung

Joseph Pilates war ein erfinderischer Geist und entwickelte im Laufe seines Lebens eine Vielzahl von Trainingsgeräten, die das Training unterstützen und intensivieren. Die bekanntesten sind der Reformer, der Cadillac (oder Trapeze Table), der Wunda Chair und die Barrels (Spine Corrector, Ladder Barrel).

  • Der Reformer: Das wohl bekannteste Pilates-Gerät, ein schlittenähnlicher Apparat, der sich auf Schienen bewegt. Der Widerstand wird durch verstellbare Federn erzeugt. Der Reformer ermöglicht ein Ganzkörpertraining im Liegen, Sitzen oder Stehen und ist extrem vielseitig. Er unterstützt bei der korrekten Ausrichtung und kann Bewegungen sowohl erleichtern als auch erschweren.
  • Der Cadillac: Sieht aus wie ein großes Bettgestell und bietet durch Stangen, Federn, Schlaufen und eine Trapeze-Schaukel eine enorme Übungsvielfalt. Er eignet sich hervorragend für Dehnungen, Kräftigungsübungen und akrobatische Elemente und wird oft in der Rehabilitation eingesetzt.
  • Der Wunda Chair: Ein kompakter Kasten mit einer gefederten Trittfläche. Das Training auf dem Chair ist besonders herausfordernd für die Balance und die Rumpfstabilität.
  • Die Barrels: Gewölbte Geräte, die vor allem der Mobilisation und Dehnung der Wirbelsäule dienen und die Körperhaltung verbessern.

Diese Geräte nutzen Federwiderstände, um die Muskulatur gezielt zu kräftigen und zu dehnen. Sie bieten sowohl Unterstützung als auch zusätzliche Herausforderungen und ermöglichen ein äußerst präzises und kontrolliertes Training unter Anleitung eines Trainers. Das Gerätetraining eignet sich besonders gut für Menschen mit körperlichen Einschränkungen, in der Rehabilitation nach Verletzungen oder für diejenigen, die ihre Pilates-Praxis vertiefen und gezielt an spezifischen muskulären Defiziten arbeiten möchten.

Die positiven Effekte von Pilates auf Körper und Geist

Die regelmäßige Praxis von Pilates kann eine Vielzahl von positiven Veränderungen im Körper und im Geist bewirken. Die sanften, aber dennoch fordernden Übungen sprechen den Körper auf eine ganzheitliche Weise an und führen zu einem neuen Körpergefühl und einem gesteigerten Wohlbefinden.

Physische Vorteile: Ein starker und geschmeidiger Körper

Die körperlichen Vorteile von Pilates sind vielfältig und gut dokumentiert. Im Vordergrund steht die bereits erwähnte Kräftigung der tiefen Rumpfmuskulatur. Ein starkes Powerhouse ist die Basis für eine gesunde und aufrechte Haltung. Durch das Training werden muskuläre Dysbalancen ausgeglichen, die oft durch einseitige Belastungen im Alltag, wie langes Sitzen oder falsches Heben, entstehen. Dies kann zu einer Linderung von Verspannungen und Schmerzen, insbesondere im Rücken-, Nacken- und Schulterbereich, beitragen.

Darüber hinaus verbessert Pilates die Flexibilität und Mobilität des gesamten Körpers. Die kontrollierten und fließenden Bewegungen dehnen die Muskeln und Faszien und halten die Gelenke geschmeidig. Im Gegensatz zu vielen anderen Trainingsmethoden, die auf Muskelverkürzung (konzentrische Kontraktion) abzielen, legt Pilates großen Wert auf die exzentrische Muskelarbeit, also das Bremsen einer Bewegung. Dies führt zur Entwicklung einer langen, schlanken und definierten Muskulatur.

Weitere physische Vorteile sind:

  • Verbesserung der Koordination und des Gleichgewichts: Die komplexen Bewegungsabläufe schulen das Zusammenspiel von Nerven und Muskeln.
  • Steigerung der Körperwahrnehmung: Man lernt, den eigenen Körper und seine Haltung im Raum bewusster wahrzunehmen und zu korrigieren.
  • Schonung der Gelenke: Da die Übungen ohne Stoßbelastungen und mit kontrolliertem Widerstand ausgeführt werden, ist das Training sehr gelenkschonend.
  • Unterstützung bei der Rehabilitation: Nach Verletzungen kann Pilates helfen, die ursprüngliche Funktion und Kraft wiederherzustellen.
  • Prävention von Osteoporose: Der sanfte Widerstand des Trainings kann die Knochendichte positiv beeinflussen.

Mentale Vorteile: Ein klarer und fokussierter Geist

Pilates ist nicht nur ein Training für den Körper, sondern auch eine Wohltat für den Geist. Die hohe Konzentration, die bei der Ausführung der Übungen erforderlich ist, zwingt den Geist, im Hier und Jetzt zu sein. Ablenkende Gedanken und der Stress des Alltags treten in den Hintergrund. Diese meditative Komponente hilft dabei, zur Ruhe zu kommen und mentale Ressourcen aufzutanken. Die bewusste und tiefe Atmung wirkt zudem beruhigend auf das vegetative Nervensystem, senkt den Stresshormonspiegel und kann zu einer tiefen, nachhaltigen Entspannung führen.

Die Fokussierung auf den eigenen Körper und die präzise Ausführung der Bewegungen schult die Achtsamkeit und das Körperbewusstsein. Man lernt, die Signale des eigenen Körpers besser wahrzunehmen und auf seine Bedürfnisse einzugehen. Dieses gestärkte Körpergefühl kann sich auch positiv auf das Selbstbewusstsein und die persönliche Ausstrahlung auswirken. Pilates fördert die so oft vernachlässigte Verbindung von Körper und Geist und kann zu mehr innerer Balance, Ausgeglichenheit und Gelassenheit im Alltag führen.

Für wen eignet sich Pilates?

Einer der größten Vorteile von Pilates ist seine außergewöhnliche Anpassungsfähigkeit. Die Übungen können in unzähligen Variationen und Schwierigkeitsgraden ausgeführt werden, sodass sie sich für nahezu jeden eignen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Fitnesslevel. Ein qualifizierter Trainer kann das Programm exakt auf die individuellen Bedürfnisse und Ziele zuschneiden.

  • Für Anfänger: Pilates ist ein idealer Einstieg in die Welt der bewussten Bewegung. Die langsamen und kontrollierten Übungen überfordern nicht und ermöglichen es, ein gutes Körpergefühl und die Grundlagen für eine gesunde Haltung zu entwickeln.
  • Für Sportler: Viele Athleten aus den Bereichen Tanz, Golf, Tennis oder Laufen nutzen Pilates als Ausgleichs- und Ergänzungstraining. Es hilft ihnen, ihre Rumpfmuskulatur zu stärken, muskuläre Dysbalancen auszugleichen, ihre Beweglichkeit zu verbessern und Verletzungen vorzubeugen.
  • Für Menschen mit Rückenproblemen: Durch die gezielte Kräftigung der tiefen Rücken- und Bauchmuskulatur kann Pilates zur Linderung von unspezifischen Rückenschmerzen beitragen und die Wirbelsäule stabilisieren.
  • Für Schwangere und zur Rückbildung: Es gibt spezielle Pilates-Programme, die auf die Bedürfnisse von Schwangeren und jungen Müttern zugeschnitten sind. Sie helfen dabei, den Körper während und nach der Schwangerschaft zu kräftigen, den Beckenboden zu stärken und die Körpermitte wieder zu stabilisieren.
  • Für Senioren: Das gelenkschonende Training eignet sich hervorragend für ältere Menschen. Es hilft dabei, die Beweglichkeit zu erhalten, die Kraft zu bewahren, das Gleichgewicht zu schulen und Stürzen vorzubeugen.
  • Für Menschen mit sitzender Tätigkeit: Pilates ist ein idealer Ausgleich für alle, die viel Zeit am Schreibtisch verbringen. Es lockert verspannte Muskeln in Nacken und Schultern, verbessert die Haltung und beugt den typischen „Büro-Beschwerden“ wie dem Rundrücken aktiv vor.

Vor Beginn des Trainings ist es jedoch bei bestehenden akuten oder chronischen gesundheitlichen Problemen, nach Operationen oder bei Verletzungen unerlässlich, die Eignung mit einem Arzt oder Physiotherapeuten abzuklären.

Pilates ist weit mehr als nur ein Trend. Es ist eine bewährte und effektive Trainingsmethode, die zu einem starken, geschmeidigen und gesunden Körper führen kann. Die Konzentration auf die Körpermitte, die präzise Ausführung der Übungen und die bewusste Atmung machen Pilates zu einem ganzheitlichen Erlebnis für Körper und Geist. Es ist ein Weg zu mehr Körperbewusstsein, einer besseren Haltung und einem gesteigerten Wohlbefinden. Die sanfte und dennoch fordernde Natur des Trainings macht es zu einer idealen Bewegungsform für Menschen jeden Alters und Fitnesslevels. Wer auf der Suche nach einem intelligenten und nachhaltigen Training ist, das den Körper von innen heraus kräftigt und den Geist zur Ruhe bringt, wird in Pilates einen wertvollen Begleiter für ein bewegtes und gesundes Leben finden. Die Investition in ein regelmäßiges Pilates-Training ist eine Investition in die eigene Gesundheit und Lebensqualität, die sich langfristig auszahlt.

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